TRAUM  
10.7.20, 17:32
Geposted von Kerstin Seidel

TRAUM



In mir wächst eine Blume
die mit Bienen spricht an Sonnentagen
verwandle ich Kürbisse zu Kutschen,
lausche wie Pfirsiche Komplotte schmieden blicke ich in Pfützen,
wo Schatten sich zu Schwarz verdicken begegnen mir Zwiebeln
mit Tränen in den Augen geschält
Haut um Haut werde ich zum Chamäleon, das rollt sich im Schnee
hin und her unerkannt baut der Butzemann ein Bett unter Bäumen lächelt mein Haus


  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3.1 / 140 )
Sommer  
5.7.20, 09:49
Geposted von Kerstin Seidel

SOMMER



Sommer, du ewiger Feiertag
leg deine Lippen auf Farn
und Fleisch der Tomaten
flüstern Ketchupküsse komm
bleib stehen und hüpf, hüpf
Herz die Füllung muss frisch
Schampus statt Scham bitte mal
lächeln und leben und lieben und
Halt finden in einem Moment perlt
von den Fingerspitzen direkt
Übermut ins Gras auch schon alles
grün und gold im Sommer schlägt
mein Herz ruhig und regelmäßig Applaus


  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3.1 / 351 )
SOMMERABEND AM DEICH  
26.6.20, 19:56
Geposted von Kerstin Seidel

SOMMERABEND AM DEICH



Das Rauschen der Blätter
löscht das Flirren über dem Fluss
liegt die Hitze und schläft rot
im Licht das Dach der Feldsteinkirche
lebt und breitet Frieden über das Land
unter dem Himmel blaut Sommer
im Kleid rückenfrei tanzt die Sonne
sucht das Haus, wärmt die Mauern
im Halbschatten träumen Bäume
grün glitzert die Luft im Gegenlicht
steht die Silhouette der Stadt still
senkt sich der Himmel herab


  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3 / 446 )
NACHTGESANG 
26.6.20, 08:12
Geposted von Kerstin Seidel

NACHTGESANG



Auf hohen Absätzen tastende Augen, am Feldrand
der rauhen Stimmen ruhende Gestalten im Stein
steigen sie des Nachts aus der Erde empor,
jahrmillionen der Welt im Wandel
blass blendet der Mond im Nebel,
und der Nebel flüstert im Feld
und der Wind rauscht die Ähren
berauschen das Herz uns
weit hinaus und die Wiesen singen
vom Sommer, von spielenden Kindern
mit Bällen und Springseilen
und es singen die Vögel im Garten
von den Wolken am Himmel,
von den Sternen,
die leuchten im Dunkel


  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3.1 / 483 )
IM GRAS 
25.6.20, 22:04
Geposted von Kerstin Seidel

Im Gras



nacktfüßig gehen über Steine
scharfkantiger Schotter nackt
Füße bar im Gras gehen stehen
im Halmmeer auf Flockenwirbeln
fliegen auf Kleeteppichen barfuß
über Disteln und Nesseln gehen
kleine Glockenblumentupfer blau
im Grünwuchs stehen barfuß
stehen gehen über zitternde Rauten
roh wie Rost der Bärenklau nackt
gehen zu Fuß über Zittergras und
Rispen und Spuren hinterlassen

im Gras


  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3.1 / 99 )
SONNE  
25.6.20, 08:50
Geposted von Kerstin Seidel

Sonne



über dem kleinen Haus, wo
Schatten lange still stehen bis
hohe Mittagsstunden das Dach
rot malen plötzlich steil aufsteigend
Sonne,
wie Blütenblätter flirrfedriger Nektar
bitten Bienen zum Tanz,
tragen stolz Hosen aus Goldstaub,
Sonne,
im Hof fliest Stille den Stein
wärmt duftende Wiese blau platzt
der Himmel in wolkenlos


  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3 / 449 )
Geburtstag Gratulation  
13.6.20, 19:56
Geposted von Kerstin Seidel

Für alle Geburtstagskinder:
Zum Geburtstag



Gestalten vieler, ferner Tage
und immer stellt sich uns die Frage,
wozu das Leben uns bestimmt
und wie wir werden, was wir sind?

Sind wir Staubkorn oder Sterne,
sind wir uns nah oder noch ferne
uns ein neues Haus zu bauen
auf die Zukunft zu vertrauen?

In Gedanken reifen Ziele oft
viel zu schnell und viel zu viele,
Verwirrung lenkt so unsere Schritte
und wir verpassen unsere Mitte.

Im Buch des Lebens steht zu lesen,
was war, lass los, es ist gewesen,
ist nun ein guter Teil von dir,
Du aber lebe, jetzt und hier,

Lebe Freiheit, Friede, Fülle,
sei du Körper, nicht nur Hülle,
bereite dir und andern Freude,
hör auf dein Herz, nie auf die Leute.

Schreib deine eigne Melodie,
sei nun glücklich wie noch nie,
erfinde dich und Tage neu
und bleib deinem Herzen treu.

Nichts muss werden, nichts hat Eile,
viele, kleine Schritte macht die Meile,
doch eines bleibt mir zu sagen noch,
Du, liebe(r) xy , sollst leben,
dreimal hoch!


  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3 / 525 )
Der Morgen ist  
13.6.20, 10:15
Geposted von Kerstin Seidel

Der Morgen



ein Himmelbett
aus Tautropfentränen wechseln
ihre Augen im Abglanz des Abends
die Farbe, Pupillen, Gläser gehalten
gegen das Licht schöner Schimmer
im Gold der Geraniengirlande grandios
die Sonne ein Streichelstern im Gegenlicht
schmücken Körper den kleinen Tisch
vor dem Haus gegen Unendlich -

der aufblühende Tag

  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3.1 / 123 )
Zart (Mohnblumen) 
11.6.20, 18:24
Geposted von Kerstin Seidel

ZART (Mohnblumen)



Abseits des Weges am Rand der Sprache
wuchs ein leuchtendes Rot
ein Wagnis mit samtenen Blüten
die schliefen ein, Wimpern hingen schwer
und zufrieden im zarten Licht
der lächelnden Augen blühten
Worte prasselten auf ihr Haar
wie der Regen auf die Blumen
und ungeschützt waren sie
und nass



  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3.1 / 528 )
Frei 
9.6.20, 19:43
Geposted von Kerstin Seidel

FREI



Wir kennen den Himmel
gut
nun wollen wir wissen
wächst auf den Wolken
das Blau
blättert sich ent
und ganz die Haut
ist Grenze
zwischen dem Draußen und
wir sind Fleisch
auf Fleisch eine
Sehnsucht
seit Erfindung des Fliegens
das Wegwollen der Vögel
Wolkenwesen sind wir
eine Partitur aus Phantasie
wo Träume den Himmel berühren
umarmen Sterne die Nacht trägt uns
Richtung Seele schwarzweiß
unsere Körper der Mond
fast voll und rund
die Augen wachsen
zum Licht


  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3.1 / 474 )

<< neuester <Zurück | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | Weiter> Ältester>>