HOFFNUNG 
25.11.18, 13:09
Geposted von Kerstin Seidel

HOFFNUNG



Der Tag wandert um den Leuchtturm
herum, nach oben weist sein Licht-
kegel focusiert Ferne und Frieden
bald ist es wieder Abend am Deich
fliegt noch eine Möwe wie ein schöner
Schatten, den irdisches Licht
gen Himmel wirft, bevor sie
zum Rand ihres Namens aufbricht
ertönt ein Ruf nach Regen und
Wolken türmen sich heimwärts
am Horizont schimmert Hoffnung

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TREU 
25.11.18, 13:07
Geposted von Kerstin Seidel

TREU



Der Nachtfrost färbt das Fallobst
schwarz mit Rucksäcken aus Laub
wandert der Weg zum Deich
dort krächzen Krähen die Kälte
weiß und glitzernd -
blanker Blues im Haus scheint
die Sonne warm die Töne
seines Saxophons singen vom
vergangenen Sommer vor dem Haus
wippen Handtücher auf der
Wäscheleine der Wind nimmt sie ab
und trägt sie uns ins Trockene und
er öffnet ein Fenster, damit sich
das Draußen aufwärmt und sagt,
„ich bleibe bei dir!“
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AUCH IM WINTER 
25.11.18, 13:05
Geposted von Kerstin Seidel

AUCH IM WINTER



Unter dem Himmel das Feld,
unter dem Feld rauscht der Fels
in den Tag und ich lausche,
höre das Gras wachsen liebe
die Bewegung der Wind bricht
einen Ast und mein Herz
geht auf, die Sonne scheint warm
geht auf wie ein Stern, eine Weide
war ich gestern - kein Grund
weiter zu wuchern, doch das Grün
pflanzt sich fort das Gefühl
von Frühling bleibt bei mir

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ABEND AM DEICH 
29.10.18, 19:19
Geposted von Kerstin Seidel

ABEND AM DEICH



Am Abend hören wir das Gras
wachsen am Deich
rauscht Rot in den Himmel
wir lauschen den Laternen
scheinen zufrieden
im Dunkeln regnet es nie
geht die Sonne zu früh auf
über dem Wasser trauert
eine Weide ihr Grün
pflanzt sich fort auf der Stelle
kein Grund weiter zu wuchern

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AUF REISEN 
29.10.18, 19:15
Geposted von Kerstin Seidel

AUF REISEN



Der Sommer
bricht seine Zelte ab
und breitet eine Decke aus Dunst
über dem Deich neigt sich
die Abendsonne
breitet roten Schein
über goldne Felder
das Abendrot tönt den Tag
und Nacht webt sich in Zeit und
Raum ein Muster des Menschen
echt und Insich ein Wunder
bin ich bei dir und
du bei mir, breite deine Arme aus
bitte, nimm mich mit
in deinen Traum

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HERBST AM DEICH 
29.10.18, 19:09
Geposted von Kerstin Seidel

HERBST AM DEICH



Wolken wirbeln Vogelschwärme
in die Luft wird kühler der Wind
wiehert über Wiesen ziehen Gänse
gen Süden in letzten Sonnenstrahlen
spielen Spinnen ihre todbringende
Taktik die Opfer im Visier,
die Zielscheibe
filigrane Fadenkunst ich hole Luft
beim Ausatmen wirbeln
weiße Wölkchen im Wald fallen bald
Blätter den Bäumen zu Füßen und
talwärts strömt der Fluss
hinter dem Deich duftet Kaffee
und Kunst wirft ihre Farben voraus
stoppelt das Feld in braun und
brach liegen die Nerven unter
dem täglichen Tuckern der Traktoren
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GLÃœCK 
29.10.18, 19:05
Geposted von Kerstin Seidel

GLÃœCK


Wir tauchen unter,
schwimmen im Glück während
unsere Augen am Himmel
saugen im Herzschlag einer Sprache
ohne besitzanzeigende Fürwörter:
Horizont, Heimat, Wir
schlagen Luftwurzeln im Licht
der aufgehenden Sonne
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SONNTAG 
29.10.18, 19:03
Geposted von Kerstin Seidel

SONNTAG



Wir fliegen federleicht trotz
Anatomie und schwereren Knochen
ahnen wir den Punkt an dem
die Zypresse vor dem Haus
den Himmel zentriert,
was sind da schon Schwalben
mehr als zwitschernde Zaungäste
einen Sonntag lang am Deich
wo der Wind den unruhigen Weizen
über die Felder weht ist es Tag
aber ich behalte die Nacht innig -
werde nie mehr vergessen das Jetzt
den Klang aus hörbarem Himmel
hoch das Rauschen der Bäume
ich träume, dass wir
das Wispern der Wiese sind

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HERBSTBALD 
29.10.18, 19:01
Geposted von Kerstin Seidel

HERBSTBALD



Dein Fleisch gehörte
den Wespen wie viele Wochen
sah ich dich saftig,
Apfel und später Fallobst
im ewigen Ferientag: August-
ende eines großen Sommers:
September, es hörte nicht auf
die Sonne siebte Staub aus der Stadt
steigen nun Nebel :
Oktober neben alten Wäscheklammern
liegen Walnüsse in der Wiese
kriechen Igel in den fahlen Farn,
überschlafen das Jahr
und Farben fliehen
vor kommender Kühle

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ZU ZWEIT 
29.10.18, 18:59
Geposted von Kerstin Seidel

ZU ZWEIT



Wir hauchen den Dingen
Leben ein nehmen das
dann, auf die leichte Schulter
im Schweiß, den wir treiben
unter unsere Decke, schnell
und schneller für all die Jahre
nach uns die Sintflut am Deich
sammeln wir Wolken, Himmel
auf Erden, blühendes Blau im Fenster
fallen wir regelmäßig
aus dem Rahmen und ineinander
zu zweit

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