ZUM ADVENT 1: Vor dem Absturz 
27.11.16, 10:08
Geposted von Kerstin Seidel

ZUM ADVENT 1

Vor dem Absturz:



wasch
dir den Pelz
aber
mach nichts nass
lass
uns doch noch
im Regen
stehen
einfach zusehen
und auf der Stelle treten
beten
hilft uns nicht mehr
weiter
sei nur heiter die Erleuchtung
naht
bunt so weit ich seh
in LED
hübsche Lichterketten
retten die Welt
glitzert
bevor sie fällt

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Mit Absicht! 
20.11.16, 08:10
Geposted von Kerstin Seidel

Mit Absicht!



Sie haben keinen Schatten,
marschieren in fremden Spuren
in Eiseskälte und wiederholen
sich selbst bis zum Ende
des Weges ist es noch weit,
dort der morgenweise Stern,
wer weiß wie lange er leuchtet
angesichts der getöteten Kinder
versteck dich in deiner Krippe
Unschuld wird gejagt von diesen
verbundenen Augen ausgeschlossen,
dass wir je wieder leben können
als wäre unser Leben ein Zufall

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Zu zweit im Badezimmer! 
16.11.16, 18:56
Geposted von Kerstin Seidel

Zu zweit im Badezimmer,



der Raum zwischen ihnen
ist groß genug,
um einander auszuweichen
Einsiedlerin
und Emigrant
heimatlos
nebeneinander her
stehen
unter ihren Füßen
rutschige Fließen, aber
Hals und Beinbruch bis jetzt
läuft alles glatt
die Haare bürsten
glänzendes Gefieder
wieder schön
nach all den Rabentagen
das Fenster einen spaltbreit
lüftend die Lüge

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Küssen mit geschlossenen Augen! 
12.11.16, 20:00
Geposted von Kerstin Seidel

Küssen mit geschlossenen Augen!


Dieser Wunsch ist der Rest
seines anderen Lebens vor
der Flucht in fette Fantasien,
überfressen an Lust und Liebe,
diese funkelnde Farce -
oh wie feinfühlig er doch ist,
diese und diese und jene auch
lieben ihn und er
ach wie groß sein Herz
hält sie alle hin,
Verrat ist ein leichtes Spiel
auf Zeit voll süßem Zartgefühl
wie Zuckerwatte ein bisschen
klebriges Charisma und so lustig
wie Zirkusbären hat er sie nasführt,
diese Damen, zwischen ihren
hungrigen Beinen seinen
Hass gestillt und im Bett
sich versteckt, sich gefühlt
nach mehr, ach nur noch einmal
eine finden, ihr vertrauen können
sie küssen können
mit geschlossenen Augen

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Zur Wahl von Donald Trump: Crushed Cream 
9.11.16, 15:44
Geposted von Kerstin Seidel

Zur Wahl von Donald Trump:
Crushed Cream


Sie sind
wie Schneeflocken
gefallen
federleichte Verlierer
die der Wind
vor sich hertreibt
über das rote
rauchende Land
crushed cream
crushed dream
an weiße Welten
erinnern sie
und reine
Gewissen
die Alles
mit Füßen
treten werden
in´s schwarze Haus
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Vergebung! 
5.11.16, 16:39
Geposted von Kerstin Seidel

Vergebung!



An der nächsten Kreuzung
wir hatten den gleichen Weg
ausruhen und Alleinsein ein
Aufkommen von zärtlichem
Mitleid mit mir und dir jeder
Moment ein Stück glühender Kohle
rot glühend in der Asche der
Abendsonne dort hängst du
gekreuzigt diese Gewissheit - tot ist
das Leben in mir ist Wut und in dir ist
Gott wischt über kahle Wände
zieht sein suchender Blick
immer engere Kreise über
Koppeln und Kirchtürme sie
loben die Ruhe vor dem Sturm
wo bleibt der Witz, wir lieben wieder
weiße Wolken wedeln uns
den Staub von der Seele und
im Glanz der Gartenlaube bricht
das Schweigen unseren Schmerz
gewährt uns Gnade im Schrei
nach Vergebung zieht uns Gott
an unsichtbaren Fäden himmelwärts

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Noch vor dem Herbst! 
2.11.16, 06:54
Geposted von Kerstin Seidel

Noch vor dem Herbst!


Meine Blumen schlafen
unter dem Bett,
dort wo es sicher ist
und ich schlafe
nicht mit dir,
ich schlafe mit ihnen
und ohne dich,
es gibt so viele Blumen
und alle duften sie gleich
wie du und alle Geliebte,
die mich verlassen werden wie Blätter,
die sich vom Baum lösen
noch vor dem Herbst


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Ich bin ich! 
31.10.16, 10:30
Geposted von Kerstin Seidel

Ich bin ich,



bin kein Versuch
bin ich im Anderssein
entstiegen einem Märchen
einem dunklen Schrein,
kann gehen, laufen
fliegen bin nie
nur eins bin viel
zu zart gewoben
schnell zerissen
nie am Ziel,
nie in den Normen,
die der Windhauch weht,
zum Teufel geht
doch all ihr Formen,
kommt und seht
bin kein Versuch
bin wahr, bin da
und liebe mich -
ich bin ich


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Vollendet! 
30.10.16, 07:52
Geposted von Kerstin Seidel

Vollendet!



Es ist dieses Vermächtnis,
der Götter, das wir geerbt haben
ihr Blut
das in uns aufsteigt, in uns
der Hass, die Liebe stark
und nährend in der Erde
wachsen wir
wurzelt unser Wille zum Leben
und der Tod hat uns nichts
Tödliches mehr, hier liege ich
nackt auf dem einsamen Laken
sehe meinen Leib, rosig und glatt,
der begierige Boden deiner Küsse
dieser Leib endlich satt von Erinnerung
dieses Leben, meine Bühne
wo die Einsamkeit des Mondes brennt
hier liege ich nackt und
keiner muss mich machen

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Es war 
28.10.16, 20:35
Geposted von Kerstin Seidel

Es war,



die Melodie des Moments,
die in mir weiter klingt

der Geist,
der freier ist als mein Fleisch

das Licht,
das den Stern überlebt

das Unerklärliche,
das Wunderbare,
das Unsterbliche.

Was verlorenging war wenig.

Es war aber alles, was ich liebte.

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