Gezeitenwechsel  
31.5.25, 07:09
Geposted von Kerstin Seidel

Gezeitenwechsel



Springende auf erdener Straße irregeführt irgendwie quarzgesteuert
der Wettlauf von Venus & Mars immer noch unentschieden im mondschill heller Städte wohnt Menschenlicht einsam der Moment mit dem Berg & der Mond silberner Knochenfisch aus Licht gezüchtetes Weltraumschweigen rätseldurchstürzte Energie knisternde Kerne auf Kollisionskurs rotierend gegen den leeren Raum wandern wie Sonden die Zeichen heran aus kältestem Plan auf Augenbahnen aus dem Orbit opalner Traumzeit zu Buchstaben erhöht das Aufwachen in der Sonne des Winters weiß
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Blau 
30.5.25, 09:31
Geposted von Kerstin Seidel

Wolkenstimmung



Mein Blick aus dem Fenster
keine Formen, nur rauschhafte, flächendeckende Leere, Menschen mit gähnendem Geist, gedankenlahm,
ihre Welt ist im Wandel, die Dinge hauchen sich aus, schnell und schneller, die Nachrichten im Fernseher- ein Postkartenflattern,
neben Plastiktischen und Palmen
eine Schleppe aus Sand, der Beachclub am Pier, dort präsentiert sich die Stadt weltoffen, da warten die Schiffbrüchigen in ihren Schneckenhäusern auf den siebten Himmel, Perlen aufgereiht zu Ketten erfinden die Freiheit als buchtige Bewegung, ankern ihre Ahnungslosigkeit im Verstand, denken zu spät, fragen zu früh, benennen, was sie tun als wahrscheinliche Ursache, Liebe - dieses Wort ist auch nur ein Teppich unter den Füßen weggezogen und in den Mund genommen, Angst- dieses Wort ist auch nur ein Zittern unter die Haut gekrochen und gewuchert, mein Blick aus dem Fenster entblößt den Himmel
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Nackt/ Angst 
29.5.25, 11:01
Geposted von Kerstin Seidel

NACKT



Nachts sprayen wir Nitro,
unter den Schlägen der Hubschrauber
imprägnieren wir unsere Körper mit Karbon,
Wir schlafen, um nicht zu fühlen,
Wir fühlen, um nicht zu denken,
Wir denken, um nicht zu handeln,
Jump and run, HP sammeln fürs Überleben im Übermorgen,
Unsere Hashtags verbreiten Visionen,
Wir schieben Grenzen, sortieren Schmerz nach Staatsangehörigkeit,
je mehr sie leiden, desto weniger Sie leisten, tragen den Frieden als T-Shirt & die Angst als Augenbinde,
Wir lösen uns auf und verstehen die Chemie nicht, zwischen neuer Regierung und Realität blassen Politiker in weinender Luft, mit Alkohol getränkten Tüchern ertränken wir die Furcht vor unseren Mündern:
Im schmerzverzerrten Tränenradius vertreiben Mäzene die Kleingärtner, kreieren aus Grünflächen wirkungsvolle Wohlstandsquadrate,
Nachts atmen wir schwer,
Wir spüren, wir sind nackt unter den Schlägen der Hubschrauber
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Der Fluss 
24.4.25, 05:51
Geposted von Kerstin Seidel

Der Fluss



hat seinen Blick verschleiert
doch steht er am allerklarsten an den Ufern
geöffneten Auges im Grün,
die Stadt ist näher getreten
vielleicht senkte ich doch
meine Augenlider in der Nacht.
Morgens singt der Vogel schöner,
durch den Blick hindurch ins Blau,
wenn das Licht den Tag enthüllt
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Ostern  
19.4.25, 18:38
Geposted von Kerstin Seidel

OSTERN



durch die Straßen frohes Klingen
Menschen reichen sich die Hand
wollen leben, lachen, singen
volle Herzen bis zum Rand

und inmitten viele Junge,
singen „Jesus, let me be"
tragen Mut auf ihrer Zunge -
früher war ich genau wie die

und heut sitze ich im Park,
schaue lächelnd sinnend zu,
nicht jung mehr, aber stark,
innerlich erfasst mich Ruh

ich will werden, ich will wagen,
kenn den Weg nicht, doch das Ziel,
habe Zweifel, habe Fragen,
aber Hoffnung hab ich viel

jeder Mensch, ein Hoffnungsschimmer,
ja, ein strahlend, heller Glanz
zu dem Ewig, zu dem Immer,
zu dem Punkt wo alles Ganz
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Liebe/Ein Lied 
18.4.25, 10:32
Geposted von Kerstin Seidel

EIN LIED



Ich schreibe ein Lied,
entworfen aus Stille
geschrieben mit Blicken
gesegnet mit Berührung
und mit Armen erhoben zum Himmel:
ein Lob auf das Leben und das Lassen,
gemeißelt aus Licht
verströmt es Hoffnung auf Heute,
es gilt das Gute, das unbefangene
Lächeln des Geliebten,
mit der freundlichen Wärme
seiner Worte in Gedanken,
mit dem Klang seiner Stimme im Herzen,
schreibe ich ein Lied,
verschlungen und klar
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Zeit 
7.4.25, 10:07
Geposted von Kerstin Seidel

ZEIT



Die Buchen noch nicht
belaubt,
die Spatzenzäune noch
ohne geschwätziges Gezwitscher,
die Nester noch nicht
gebaut:
Zeit,
die Zeltpflöcke zu zementieren,
die Beete zu bestellen,
der Sonne eine Chance zu geben,
was ich festhielt zu zerstreuen,
meine Gedanken, das Gefühl
und das Gewohnte dahinter,
Zeit,
von der Mauer zu springen,
neue Wege anzulegen,
Zeit,
einzutreten, nicht weit
nur einen Schritt näher
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Unterwegs  
28.1.25, 12:31
Geposted von Kerstin Seidel

UNTERWEGS



Getrieben von Pferdestärken
rasen wir rastlos Zielen entgegen-
Vergessen fast der Weg, vorbei
strömt im Stakkato der Scheibenwischer zersprenkelt,
das Grün, in dunkler Schattierung,
nur vom Asphalt schleudert Regen
noch auf - Märchenhaft weitet sich der Blick zum Horizont,
Nebel wandelt Wiesen zu Traumorten,
Vielleicht paaren sich dort gerade Elfen mit Kobolden?
Vielleicht denkt Ähnliches der Mann neben mir?
Vielleicht ist weniger wichtig wohin wir fahren,
als der Baum neben der Straße?
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Schatten  
25.1.25, 08:26
Geposted von Kerstin Seidel

Der Schatten



sucht den Menschen
eine Bewegung im GegenLicht
wie im Märchen glänzend und schwarz
und die Nacht, diese dunkle, schimmernde Kuppel,
klirrend kalt wurde langsam heruntergelassen
von Rand zu Rand:
die nächtlichen Straßen münden alle
ins Grell der Großstadt in deren Mitte
halten Bläschen die Leere zusammen -
Die MasseMensch das Schattenbild
ein schwarzer pulsierender Kern
droht aufzubrechen
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Gleichgewicht/ Liebe 
5.1.25, 17:32
Geposted von Kerstin Seidel

GLEICHGEWICHT



So viel Leid und Liebe in einem,
in heillos heiliger Verpackung, was
wiegt mehr?
Nichts bleibt schwebend auf Dauer,
alle Mitspieler werden sich zu ihrem
Endpunkt bewegen, keine Figur
verlässt das Spielfeld so wie sie gekommen ist,
etwas kommt ins Rutschen,
etwas wird die Waage mit der Hand oder dem Herzen nach unten drücken, etwas wird dem Kind mit dem blutenden Knie das Bein brechen oder das Pflaster kleben, oder das Naschi reichen, wie in den fast vergessenen guten alten Zeiten, wo ein Bonbon das Böse besiegen konnte wie ein Gedicht die Guillotine,
etwas wird überwiegen,
nichts ist gemacht für immer zu sein,
so viel Liebe und Leid in einem,
nur ein Zustand von kurzer Dauer
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