Dreck/ Kindheit  
9.5.24, 09:08
Geposted von Kerstin Seidel

Das Hohelied vom Dreck



Als Kind, hatte ich den Kopf
in den Wolken und den Dreck
an den Füßen baute ich Staudämme
aus Matsch und Morast war mein
Lehrer im Mutigsein, Schritt vor Schritt
ohne Stecken zu bleiben, voran
mit Voraussicht schon war ich zuhause
wusch mir die Mutter die Finger
wurden niemals sauber unter den Nägeln
manifestierte sich der Dreck ohne
Duft, ohne Deutung, einfach und echt,
hinterließ er Spuren
auf dem falschen Weiß der Schulhefte,
im Schlamm, der durch meine Adern floß,
wurzelte Wahrhaftigkeit und Wirkung,
ein Gefühl von Dasein mit sonnenklaren Farben
schloß mich der Sommer in seine Arme als Kind,
hatte ich den Kopf in den Wolken
und an den Füßen den Dreck
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