ZUHAUSE  
18.10.20, 10:24
Geposted von Kerstin Seidel

ZUHAUSE



Licht steht still
auf glitzerndem Gras
wandert mein Schatten
in Wolkenschrift über das Haus
und im Moment flügelt die Tür
nach Innen die Wärme der Steine
verklinkerte Schale darunter
wurzelt ein Stern
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Leben  
16.10.20, 18:06
Geposted von Kerstin Seidel

LEBEN


Changierend als Wind,
als Blatt um eine Stimme ringend
Akkorde von Bunt ohne Schwarz
formbar sich ausdehnend innerhalb
filigrane Fäden als Netz,
als Nabelschnur zur Zeit
sich erden, ohne Wurzeln, ohne Ende
als Bewusstsein, Affinitäten,
um verletzlich zu bleiben,
fern von Spekulationen,
als unzerstörbare Blume,
als gewollte Unsichtbarkeit,
Changierend als Befruchtung
zwischen Intelligenz und Wolke
wie ein unabdingbares Instrument
klingende Komposition
aus Licht und Energie,
als Vorschlag für das Leben,
als steter Funke
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SPUREN  
15.10.20, 20:22
Geposted von Kerstin Seidel

SPUREN



Im Wald ganz weit
hinter Heidelbeerbüschen
unter Farnwedeln fand ich
den Fußabdruck des Mondes,
fand ihn und legte ihn zusammen, sichelförmig, silberschimmernd
stand er still am Ende des Weges
von hier aus ging es senkrecht
zum Himmel und sein Licht kämmte
die Wolken von West nach Ost
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Abend am Fluss  
12.10.20, 20:46
Geposted von Kerstin Seidel

ABEND AM FLUSS



Wie es rauscht in den Ohren
strömt noch und noch fließt
der Fluss strömt aus Wasser
wellige Flächen schaumgekrönt,
farngesäumt und das Ufer
löst sich auf blau im Wasser und
an meinen Händen glitzert
Gischt und so falle ich kopfüber
und teile das Wasser mit der Stirn
und atme mit goldenen Kiemen
das Licht der sinkenden Sonne
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Herannahender Winter  
10.10.20, 14:00
Geposted von Kerstin Seidel

Herannahender Winter



Das Verhüllen der Stühle
als gälte die Nässe dem Holz
gerötete Nase im Wind drehen
Blättertanz zu leiser Musik und
ein langsamer werdendenes
Mundwerk bald ist die Luft
zu hart für nackte Haut
wer küsst die Kälte,
wer vermisst
das Licht
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DÜNNHÄUTER  
3.10.20, 16:31
Geposted von Kerstin Seidel

DÜNNHÄUTER



Bin Dünnhäuter
feinmembraniges Fühlwesen
durchlässig für
diese Welt und
diese Andere,
bin hellhörig
zwischentönendes
Zwitterwesen
geordnetes Chaos
tanzender Stern
Abbildner des Unsichtbaren
mein Echo
ist die Stille
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TANZ  
3.10.20, 12:39
Geposted von Kerstin Seidel

TANZ



Auf diamentenem Parkett
glitzernde Gavotte tanzen wie
damals
dein Gesicht vom Tango
malen lassen in Tagträumen
auf das Blitzlicht hoffen
und wissen
dass es irgendwo wartet
festes Feuer
das filigrane Firmament
Sternstaub streuen und
die Zerstörbarkeit
dieses Zustandes
spüren wie Zuschauer
sehen
wie er von der Wirklichkeit
abprallt
Hallraum unter unseren Füßen
betanzen in Zwischenschritten
enthüllen
wir brauchen nichts
außer den Gewissheiten und
ihrer Gegenteile in uns
die Musik und die Bilder
berühren
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SOMMERMORGEN  
27.9.20, 11:11
Geposted von Kerstin Seidel

SOMMERMORGEN



Die zirpenden Sterne
und dein Atem
hinter den Küssen
ein Bett bezogen
mit Blumenduft wir
warten auf den Morgen
auf Melodien
auf Töne
hinter dem Fenster
blinzelt der Himmel
geblendet von Licht
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LEER  
20.9.20, 18:33
Geposted von Kerstin Seidel

LEER



Gekörnter Himmel am niedernden Horizont
biedert das Licht sich dem Blau
über sturmböige Wellen bauen sich Wolkentürme
haltlos ins Unbewohnte zerrinnt
Landschaft in lichtzerfranste
Bergspitzen und stoppelnde Felder
bewohnen sich Häuser notgedrungen
ducken sich Straßen ins Asphaltgrau
malt Regen den brotlosen Blick leer
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Neu 
20.9.20, 10:22
Geposted von Kerstin Seidel

NEU



Wir sind Sternsaat
keimend in warmer Erde,
erwachend im Morgen
zu einer einzigen
blühenden Flamme
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