DANEBEN 
23.9.17, 10:27
Geposted von Kerstin Seidel

DANEBEN



Wieder wagen sich
meine Worte
hinter diese Tür
wo die Hüte
Vernunft annehmen
aus der Stille zwischen
zwei Menschen nur
dieser ungebetene Gast
hängt seine Gedanken
an den Haken und
wie zum Trotz setzt er sich
ans Klavier und trifft
die Töne nicht

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SONDERN 
22.9.17, 17:26
Geposted von Kerstin Seidel

SONDERN!



Unter dem Baum liegt
der Hund nicht begraben
sondern er beißt, er lebt
hinter dem Horizont liegt
ein neuer Tag nicht Zeit heilt
alle Wunden sondern
das Blatt hat sich gewendet
wie das Fähnchen nicht
drehen im Wind sondern
gegen den Strom
schwimmen in Geld und
Mitleid bekommt man nicht
geschenkt sondern Neid ist
umsonst ist Nix, aber der Tod
kommt nach dem Hochmut
nicht der Fall ist ein Flug
ins Ungewisse hautnah
ist noch nicht dicht genug
sondern nah dran am Puls
der Zeit nagt nicht der Zahn
sondern der Wahnsinn
hat Methode gewusst wie
denkt, der A sagt hat B
längst nicht verstanden
sondern bestätigt nur
die Ausnahme ist die Regel

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Sprunghaft 
25.8.17, 16:45
Geposted von Kerstin Seidel

SPRUNGHAFT



Der Pingpongball hat einen Knall,
statt stetig hin und her zu hüpfen
versucht er hinters Netz zu schlüpfen
und will die Spielenden so necken
und will sich dort im Netz verstecken
Warum tut er das, der kleine Ball?
Hat er Angst vor tiefem Fall ?
Nein, er ist es leid, das Ping und Pong
lieber tönt er nen Song - Ding und Dong,
will als Dingdongball was Schönes singen,
statt pingpong hin und her zu springen,
ja, ist sein Leben auch ein Spiel
oder gerade darum, will er viel

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Selbsterkenntnis 
25.8.17, 16:41
Geposted von Kerstin Seidel

SELBSTERKENNTNIS



Eine Schwalbe
zwitschert leise
auf seine Weise ist
das Leben eine Reise
und flog nach Madrid
die halbe Strecke flog sie mit,
dann macht sie schlapp
bricht die Reise ab
und flüstert weise,
"es tut mir leid,
aber Madrid ist mir echt zu weit"
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Die Chillylilli 
25.8.17, 16:38
Geposted von Kerstin Seidel

Die Chillylilli



Es war einmal Prinzessin Lilli,
die aß so gerne scharfes Chilly,
mampfte unentwegt und schluckte
bis sie wie ein Drache Feuer spuckte
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Bananenbox Blues 
25.8.17, 16:36
Geposted von Kerstin Seidel

Bananenbox Blues



Für jeden kommt einmal der Tag
an dem es uns zu neuen Ufern zieht
an dem man enger Haut entflieht
an dem das Hirn total verstopft
und die Tränendrüse tropft
an dem man kurz gesagt
viel zu viele Klagen klagt

Genau an einem von diesen
fing ich an es zu beschließen
mich ganz neu zu finden
mich von Altem zu entbinden
fürderhin nicht rumzuplagen
und ich rief den Umzugswagen
der Firma Schlepp und Pack
und die kamen dann zackzack

Und ich pack alles ein,
pack alles, das was mein
in Bananenboxen rein,
den ganzen Tag ganz fleißig,
insgesamt waren es mal eben dreißig
Boxen voll mit meiner Lebenszeit

Nun zum Abtransport bereit, fort
fort zum Neustart an dem andern Ort,
und was hab ich daraus gelernt?
Es reichen dreißig Boxen von Bananen,
um sein Leben neu zu bahnen,
reichen dreißig Kisten,
um sein Leben auszumisten

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LMAA HURRA 
25.8.17, 16:34
Geposted von Kerstin Seidel

LMAA HURRA



Nach mir die Sintflut
alles wird eh gut
quid pro quo
so oder so
lass Fünfe gerade sein
zieh mir das Leben rein
sing mein Lied
tanz meinen Beat
bleib mal ganz locker
werde zum Zocker
stets nur Sieger
nie Unterlieger
nie wieder down
nach vorne schaun
nach oben streben
ach dieses Leben
wie fluffig und fein
kann so simpel sein

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GEH MIT MIR! 
25.7.17, 19:27
Geposted von Kerstin Seidel

GEH MIT MIR!



Die losen Fäden,
die sich um mich legen,
wie Spinnenhaar,
die vielen süßen Sätze,
vage Vorahnung von Freude
die gärt in mir wie Apfelmost,
schau die Bäume tragen fette Früchte
aus zinober und zukunft bis zum
Rand der Wiese spazieren wir Arm in Arm
und du riechst ganz nach Sommer
Liebster und Leben

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UMZUG 
25.7.17, 19:24
Geposted von Kerstin Seidel

UMZUG



Leben zwischen Kisten und Küssen
kauert der Aufbruch,
im Treppenhaus brennt noch Licht
und die Dusche tröpfelt
ein Abschiedstremolo,
"goodbye" gluckert das Klo,
alle Bilder nisten nun
in Noppenfolie und
die leeren Wände warten
auf Tapetenwechsel

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DORNENKUSS 
25.7.17, 19:21
Geposted von Kerstin Seidel

DORNENKUSS



Mein Leib warst du lächelnd über
Nebel und Nadelwälder Herrscher
über ein Land aus Eis so was wie
ein klirrender Fremdkörper war ich
am Morgen unter unserer Haut
wuchsen Dornen, aber ich setzte den Fuß
vor die Tür und lief und lief
mit tausend Tönen auf den Lippen,
da hast du rot einen Mund
aus Rosen gemalt und die Dornen
wurden ein leuchtend lackierter Kuss

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